Arungalai Anbarasu: „Innovationen brauchen Freiraum“

Die Elektroingenieurin und Informatikerin mit Master aus den USA wurde als eine der Top-100-Persönlichkeiten der Techbranche ausgezeichnet. Sie ist fasziniert vom Zusammespiel integrativer Technologien, die Hardware, Sensoren, Software kombinieren und mit KI anreichern. Als Vorstand der Körber AG verantwortet sie seit September 2024 das Geschäftsfeld Technologies. Tolle Ideen für Innovationen bekommt sie unter anderem von Mitarbeitenden. Sie findet, dass Hamburg einen guten Job macht, wenn es darum geht, Talente anzuziehen. Die gebürtige Inderin hätte in den USA eine attraktive Stelle finden können, hat sich aber auch deshalb für die Elbmetropole entschieden, „weil es für meine Tochter sicherer ist“.

Zum Interview, veröffentlicht in der „HW Hamburger Wirtschaft„, April/Mai-Ausgabe 2025

Zainab Mesto: Angekommen im Traumberuf

„Es war hart“, berichtet Zainab Mesto sichtlich bewegt. Die Kurdin flüchtete mit ihrer Familie vor dem islamischen Staat aus Syrien. Als sie dann in der Türkei 60 Wochenstunden in einer Textilfabrik arbeitete, fehlte ihr „Nahrung für den Kopf“. Später in Nürnberg schloss sie die Wirtschaftsschule ab und machte eine Ausbildung …

Kerstin Wendt-Heinrich: Logistik verdient mehr Wertschätzung

Hamburg hat sich auf den Weg zur Mobilitätswende gemacht – darf den Güterverkehr aber nicht vergessen. „Die Ver- und Entsorgung wird in den Konzepten der Stadtplaner erst spät oder gar nicht berücksichtigt“, kritisiert Kerstin Wendt-Heinrich. Als Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe TOP Mehrwert-Logistik hat die 57-Jährige die Mobilitätswende längst auf dem Schirm: …

Ahoi Vielfalt an Bord

Kekse backen, Zöpfe flechten oder an der Nähmaschine sitzen? Mit diesen traditionellen Rollenbildern kann die Nigerianerin Edisenimi Evelyn Youdeowei (Dise) wenig anfangen und entschied sich deshalb für ein Schiffstechnik-Bachelor-Studium. „Ich mag Dinge, die nicht allgemein üblich sind“, sagt die 32-Jährige. Was sie damit allerdings nicht meint: Unfreiwillig an der Kaikante …

Birgit Gerrelts: Zwischen Bremen und Libyen

Libyen könnte in drei bis fünf Jahren als alternativer Energielieferant für Europa wichtig sein, meint Birgit Gerrelts. Die 60-Jährige verantwortet das Speditionsgeschäft bei Carl Ungewitter Trinidad Lake Asphalt und organisiert in Bremen seit einem Jahrzehnt Logistikseminare für Mitarbeitende von Erdölfirmen aus dem nordafrikanischen Staat. Noch verhindert ein politischer Machtkampf zwischen dem Osten …

Angela Titzrath: „Aktuelle Situation im Hafen beherrschar“

Männerdomäne Hafen? Das Thema ist für Angela Titzrath „eher eine historische Überlieferung“. Die 56-Jährige leitet seit Anfang 2017 die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) – seitdem hat der Unternehmenswert um Hunderte Millionen Euro zugenommen. Doch seit dem Krieg in der Ukraine ist das HHLA-Terminal in Odessa geschlossen. Titzrath betont, …

Carlotta Hassenbürger: „Nachhaltig mit der Umwelt umgehen“

Als Mitte Juli 2021 eine Sintflut über Hagen niederging, packte Carlotta Hassenbürger in Gummistiefeln auf dem Firmengelände der Fritz Neuhaus Spedition mit an. Die kaufmännische Leiterin half Wasserabläufe freizubekommen, als die Kanalisation überzulaufen drohte. Seit der Hochwasser-Katastrophe ist die Jungunternehmerin mit goldenem Reitabzeichen entschlossener denn je, „nachhaltig mit der Umwelt …

Nigeria: Ostafrika als Modell

Was hält eine Nigerianerin, die in Europa studiert und jahrelang im Ausland gearbeitet hat, vom eigenen Land? Folashade Akanni-Shelle findet die größte Volkswirtschaft Afrikas „sehr interessant“, aber Nigeria könne „auch ein sehr kompliziertes Land sein“. Seit Oktober 2020 ist die studierte Juristin als Geschäftsführerin bei dem Afrika-Logistik-Spezialisten Bolloré Transport & …

Carla Roncallo: „Häfen helfen gegen Provinzdenken“

Als einziger weiblicher Hafenchef Italiens hat sich Carla Roncallo weit über La Spezia hinaus einen Namen gemacht. Aber mehr als einmal passierte es ihr, dass sie bei einem Geschäftstermin gefragt wurde, als wessen Frau sie denn mitgekommen sei. Darüber schmunzelt die studierte Architektin, die inzwischen in den Vorstand der italienischen …

Clara Schlaich: Corona-Checkerin im Hafen

An einem Sonntagabend im Juni kletterte Clara Schlaich an Bord eines Autocarriers aus Westafrika und entdeckte die ersten Corona-Fälle im Hamburger Hafen: „Ein philippinischer Seemann bekam schlecht Luft und hatte Fieber, sein Kollege aus derselben Wache konnte weder schmecken noch riechen“, erinnert sich die engagierte Ärztin. Die Infektiologin hat einen Abschluss …