Als einziger weiblicher Hafenchef Italiens hat sich Carla Roncallo weit über La Spezia hinaus einen Namen gemacht. Aber mehr als einmal passierte es ihr, dass sie bei einem Geschäftstermin gefragt wurde, als wessen Frau sie denn mitgekommen sei. Darüber schmunzelt die studierte Architektin, die inzwischen in den Vorstand der italienischen Verkehrsregulierungsbehörde wechselte. Trotzdem findet sie, dass Italien bei den Rollenbildern „noch ausgeprägte kulturelle Altlasten“ überwinden müsse. Auch Rassismus sieht sie in Italien und Europa als großes ungelöstes Problem, das durch die Zuwanderung teilweise instrumentalisiert werde. Roncallos Adoptivsohn stammt aus Äthiopien, bis vor kurzem gehörte auch ein geflüchteter Junge aus Gambia zur Familie.

Zum Interview, veröffentlicht in der „taz am wochenende„, 20./21. Februar 2021: taz_Interview_Carla_Roncallo